DIE SIEGER DES AWARDS 2019
St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind
gewinnt den Award Patientendialog 2019
„Sie sind nicht die Galle von Zimmer 17, sondern Herr Meier mit Problemen an der Galle“, bringt Klinik-Geschäftsführer Frank Dünnwald vom Sieger-Klinikum St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind eine wichtige innere Einstellung auf den Punkt: Patientendialog fängt seiner Meinung nach in der Denkweise der Mitarbeiter an. Ihnen widmet der frisch gekürte Gewinner des diesjährigen Awards Patientendialog dankend die von Dr. Karl Blum, Vorsitzender des Deutschen Krankenhausinstituts und Jury-Mitglied des Award Patientendialog, entgegengenommene Trophäe: Pflegenden, Ärzten und Mitarbeitern des Hauses, die tagtäglich ihr Bestes für das Wohlergehen der Patienten geben.
„Wir brauchen in Deutschland eine Kultur der Patientensicherheit. Entscheidend dafür ist, dass Ärzte und Pflegekräfte auf Augenhöhe mit ihren Patienten sprechen. Die ausgezeichneten Kliniken setzen für diesen wertschätzenden Dialog den richtigen Rahmen. Mit Leben füllen ihn die Menschen, die Tag und Nacht in Kliniken und Krankenhäusern ihr Bestes geben. Ihnen gilt mein besonderer Dank.“
„Eine vertrauensvolle Beziehung zum Klinikpersonal kommt nur durch einen intensiven Informationsaustausch und gegenseitige spürbare Wertschätzung zustande. Der Dialog ist überdies nicht nur ethisch geboten, er fördert auch den Genesungsprozess, wenn Patienten sich verstanden fühlen. Der Award trägt somit zu einer bundesweiten Verbesserung in den stationären Einrichtungen bei.“
„Letztendlich konnten wir die Jury mit einem schlüssigen und aufwendigen Gesamtkonzept überzeugen, das auch digitale Projekte für eine bessere Kommunikation mit den Patienten einbezieht. Diese Auszeichnung gebührt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr mit viel Engagement und Herz ihr Bestes für unsere Patienten geben“, so der Geschäftsführer, der bedauert, dass Kliniken in der öffentlichen Wahrnehmung oft nicht gut wegkämen. „Leute verkümmern und hinterher wird auch noch falsch abgerechnet“, gibt der Klinik-Chef eine verbreitete Meinung wieder. Dünnwald betont in diesem Zusammenhang jedoch das große Engagement seiner Mitarbeiter und den Wunsch zu helfen: „Wir sind die Guten. Unsere jungen Assistenzärzte und Pflegekräfte stehen nachts in der Ambulanz und retten Leben, während ihre Altersgenossen in der Disko feiern.“
Das Krankenhaus Hohenlind überzeugte die 12-köpfige Jury für den Award Patientendialog mit einem ganzen Portfolio an patientenorientierten Projekten: Dazu gehören die Zertifizierung als “angehörigenfreundliche Intensivstation”, Patientenbroschüren, Adventskalender mit Preisverleihung, Nutzung von mehrsprachigen Aufklärungsbögen und Patienteninformationendigitale, Terminvereinbarungen beispielsweise für die Gynäkologie/Geburtshilfe und Patientenaufklärung über Tablets.
Seit über 10 Jahren gibt es am St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind einen vorbildlichen Patientendialog. Stationsarzt, Psychoonkologe, Therapeut und Protokolle der Zertifizierungskommissionen bestätigen das.
„Für mich hat sich das Elisabeth-Krankenhaus Köln als besonders preiswürdig herauskristallisiert, weil es die Anforderungen des Award aus meiner Sicht besonders umfassend und sehr gut begründet erfüllt.”
DER ZWEITE PLATZ
Den zweiten Platz des diesjährigen Award Patientendialog erhielt das Uniklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) mit Standorten in Kiel und Lübeck unter anderem für das Projekt „Making SDM a Reality“. SDM steht dabei für Shared Decision Making, gemeinsame Entscheidungsfindung. Patienten werden systematisch in den Entscheidungsprozess eingebunden und aktiv aufgefordert, Fragen zu stellen. Ärzte, Pflegekräfte und weiteres medizinisches Personal werden entsprechend geschult, „um Patienten noch besser informieren und in Entscheidungsprozesse einbinden zu können“, heißt es in der Bewerbung.
“Eine so wichtige Auszeichnung wie der Award Patientendialog motiviert unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch weiter, an der erfolgreichen Umsetzung des Projekts weiterzuarbeiten”, sagt Prof. Dr. Norbert Frey, Ärztlicher Direktor des Campus Kiel. Er zeigt sich hocherfreut über die Auszeichnung, die die konsequente Ausrichtung des UKSH an der Situation der Patientinnen und Patienten honoriere: “Information, Mitwirkung und Mitentscheidung werden bei uns großgeschrieben.”
„Bei der forensischen Klinik war für mich weniger das spezifische Set an Aktivitäten entscheidend als vielmehr die Besonderheit, sich dieser besonders herausfordernden Aufgabe zu stellen.“
„Die Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung im Klinikum Nürnberg, das Verständnis für die Aufgaben des anderen fördern geradezu den Patientendialog. Das bestätigen auch Kontrollen anderer Institutionen.“
DER DRITTE PLATZ
Rang drei teilen sich das Klinikum Nürnberg und die Alexianer Christopherus Klinik Münster. „Patientenorientierung ist bei uns seit vielen Jahren gelebte Praxis und oberstes strategisches Ziel“, sagt Prof. Dr. Achim Jockwig, Vorstand im Klinikum Nürnberg. „Wir sind ein Krankenhaus der Daseinsversorgung. Das ist unser einziger Zweck und unsere einzige Daseinsberechtigung: Patienten gut zu versorgen. Nicht wirtschaftliche Zwecke.“ Der Preis sei für ihn und seine Mitarbeiter ein Ansporn, unter dieser Handlungsmaxime weiterhin das Beste für Patienten zu geben.
Die ebenfalls auf Rang drei platzierte Alexianer Christopherus Klinik Münster beeindruckte die Jury allein aufgrund ihrer Besonderheit: Die Mitarbeiter der Fachklinik für forensische Psychiatrie setzen sich für die Kommunikation mit Menschen ein, „mit denen niemand etwas zu tun haben möchte: Sexualverbrecher, Gewalttäter, Brandstifter, Mörder“, heißt es in der Bewerbung. Darüber hinaus gibt es eine Beschwerdestelle für Patienten, Seelsorge, tiergestützte Therapie und Kommunikation in mehreren Sprachen, beispielsweise eine mehrsprachige Infobroschüre. „Die Tat wird nicht vergessen“, betont Carmen Echelmeyer, Unternehmenskommunikation der Klinik, „aber es wird ein konstruktiver gemeinsamer Ansatz erarbeitet, um eine Rückfälligkeit zu vermeiden und sich mit der Tat auseinanderzusetzen“.
Foto: Platz drei für Carmen Echelmeyer ( (3. vl) von der Alexianer Christophorus Klinik für Forensische Psychiatrie für die beeindruckende Kommunikation in einem thematisch schwierigen Umfeld. Mit im Bild: Matthias Bäuerlein (2. Vorsitzender Bundesverband Beschwerdemanagement), Frauke Sievers (Visioness), Detlef Schliffke (1. Vorsitzender BPiK).
WIR GRATULIEREN ALLEN GEWINNERN GANZ HERZLICH
Hajo Neu (Visioness), Dr. Karl Blum (DKI), Mathias Bäuerlein (BBfG), Frauke Sievers (Visioness), Frank Dünnwald, Susanne Hacheney (beide St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind), Detlef Schliffke (BPiK), Jochen Brink (KGNW), Claudia Middendorf (Patientenbeauftragte NRW). Foto: Visioness
Hajo Neu (Visioness), Dr. Karl Blum (DKI), Matthias Bäuerlein (BBfG), Frauke Sievers (Visioness), Team der Universitätsklinik Schleswig-Holstein mit Prof. Dr. Friedemann Geiger (Medizinpsychologe und Professor), Detlef Schliffke (BPIK), Claudia Middendorf (Patientenbeauftragte NRW) , Jochen Brink (KGNW). Foto: Visioness
Dr. Karl Blum (DKI), Matthias Bäuerlein (BBfG), Frauke Sievers (Visioness), Getrud Müller (Beschwerdemanagement) und Gerlinde Mathes (Patientenvertreterin des Klinikum Nürnberg), Detlef Schliffke (BPiK), Claudia Middendorf (Patientenbeauftragte NRW), Jochen Brink (KGNW). Foto: Visioness
Matthias Bäuerlein (BBfG), Frauke Sievers (Visioness), Carmen Echelmeyer von der Alexianer Christophorus Klinik für Forensische Psychiatrie, Detlef Schliffke (BPiK), Foto: Visioness
IMPRESSIONEN DER VERANSTALTUNG
DER AWARD PATIENTENDIALOG
Der Award Patientendialog ist im vergangenen Jahr unter Beteiligung des Bundesverbands Beschwerdemanager für Gesundheitseinrichtungen (BBfG) und des Bundesverbands Patientenfürsprecher in Krankenhäusern (BPiK) ins Leben gerufen worden. Ziel der Initiative ist es, die Situation und Rolle von Patientinnen und Patienten durch Information, Mitwirkung und Mitentscheidung zu stärken und zu verbessern. Zahlreiche Prominente aus der Gesundheitsbranche unterstützen den Award Patientendialog, darunter neben Gesundheitsminister Jens Spahn und der Patientenbeauftragten der Bundesregierung Prof. Dr. Claudia Schmidtke als Schirmherren weitere Vertreter beispielsweise als Jurymitglieder aus Politik, Pflege, medizinischen Fachgesellschaften und Gesundheitsforschung.
Bewerbungen für das kommende Jahr werden ab April 2020 entgegengenommen. Weitere Informationen zum Award Patientendialog unter www.patientendialog.de.