Herausragendes Engagement in der Patientenkommunikation
Jährlich versorgt die Klinik für Strahlentherapie und spezielle Onkologie der MHH ca. 700 stationäre und 1.500 ambulante Patient:innen. Bei der Behandlung von Krebserkrankungen mittels Strahlentherapie steht oft nicht nur die Therapie des Tumors im Vordergrund, sondern auch die Unterstützung und psychologische Betreuung der Patient:innen, die sich in einem emotional belastenden Umfeld befinden.
Zentrales Anliegen des preisgekrönten Projekts war es, Patient:innen trotz der Komplexität onkologischer Behandlungswege zu begleiten und ihnen Sicherheit zu vermitteln. Insbesondere große medizinische Einrichtungen mit einer Vielzahl von Ansprechpartner:innen, Fachsprachen und umfangreichen Abläufen können für Patient:innen sehr verwirrend sein.
Dr. Anne Caroline Knöchelmann, Oberärztin der Klinik, hat erkannt, dass Kommunikation hier eine entscheidende Rolle spielt. In Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Seelze wurde ein Flyer in “Leichter Sprache” entwickelt. Dieser Flyer soll insbesondere Patient:innen mit Sprachbehinderungen, kognitiven Einschränkungen oder älteren Menschen helfen, die Abläufe und Informationen besser zu verstehen.
Dabei stand das Prüferteam der Lebenshilfe Seelze, bestehend aus Menschen mit Behinderung, beratend zur Seite. Die grafische Aufbereitung mit leicht verständlichen Texten und Bildern macht den Flyer nicht nur informativ, sondern auch zugänglich. Der Flyer, welcher beim ersten Kontakt in der Klinik verteilt wird, dient als Leitfaden für Patient:innen und Ärzte gleichermaßen.
Neben dem Hauptflyer, der das erste Gespräch thematisiert, sind auch weitere Flyer, wie z.B. zur Strahlenbehandlung oder zur CT-Untersuchung, in Planung.
Der Gewinn des Awards unterstreicht das Engagement der MHH, Patient:innen durch den oft verwirrenden Dschungel der Medizin zu führen. Dieses Projekt zeigt, wie wichtig einfache und klare Kommunikation in der Medizin ist und dass die MHH hier eine Vorreiterrolle einnimmt. Es ist ein erster und wichtiger Schritt in Richtung eines transparenteren Gesundheitssystems, welches die Bedürfnisse und Ängste seiner Patient:innen ernst nimmt.